Nach der Geburt

Hier informieren wir Sie über diverse Anlaufstellen und Angebote für die Zeit nach der Geburt.

Bei manchen frischgebackenen Eltern wird das neue Elternglück dadurch getrübt, dass ihnen Ärzt*innen, Hebammen oder das Klinikpersonal nach der Geburt mitteilen, dass Verdacht oder Gewissheit darüber besteht, dass das neugeborene Kind krank oder behindert ist.

Erstinformationen zum Krankheitsbild oder zur Behinderung des Kindes werden den Eltern sicherlich bereits von den erstbetreuenden Ärzt*innen, Hebammen oder den Krankenschwestern in der Geburtsklinik übergeben.

Die Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes in der Geburtsklinik sind unmittelbare weitere Ansprechpartner*innen für das übliche Vorgehen während und nach dem Klinikaufenthalt.

Geburtskliniken

In Regensburg stehen Ihnen insgesamt zwei Geburtskliniken zur Verfügung, die für werdende Eltern regelmäßige Informationsabende über das Angebot der Klinik veranstalten. Bei erwartbaren Komplikationen ist die Hedwigsklinik aufgrund der angeschlossenen Kinderklinik der richtige Ort zur Entbindung. Werden Sie bitte dort bereits vor der Geburt vorstellig zu Beratung und Information rund um die Geburt Ihres Kindes.

Bereits rund um die DiagnoseDiagnose Eine Diagnose ist ein besonderes Ergebnis.Damit ist das Ergebnis von einer Untersuchung bei einer Ärztin oder einem Arzt gemeint.Oder das Ergebnis von einer Untersuchung im Kranken-Haus. ist der Austausch mit Familien, die auf gleiche oder ähnliche Weise betroffen sind, hilfreich und unterstützend.
Sie können neben den Fachstellen gerne Ansprechpartner einer passenden Selbsthilfegruppe, auch zum Erhalt von Erstinformationen über das Krankheits- und/oder Behinderungsbild kontaktieren.
Die Selbsthilfekontaktstelle KISS Regensburg ist Ihnen hier gerne behilflich.

Neben dem Gefühl der Trauer um das „normale Leben“ bleibt es wichtig, von Anfang an jedem Kind einen guten Start zu ermöglichen. Dazu gehören regelmäßig betreuende Kinderärzt*innen des Vertrauens.
(Persönliche Empfehlungen können hierzu auch Ansprechpartner*innen der betreffenden Selbsthilfegruppe geben.)

Frühförderung

Bei Auffälligkeiten in der Entwicklung oder bei neurologischen Störungen sollte das Kind zeitnah in einem sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) vorgestellt werden. Hier arbeiten Ärzte und Therapeuten Hand in Hand unter einem Dach, was die Kommunikation erleichtert und Sie als Eltern entlastet.
Frühzeitige Inanspruchnahme von interdisziplinärer Förderung kann die optimale Grundlage für eine gute Entwicklung Ihres Kindes sein.

Frühförderstellen – von Geburt bis Schule

Als weitere Anlaufstellen gibt es die Frühförderstellen.
Die dortige interdisziplinäre Frühförderung bietet die Betreuung und Förderung von entwicklungsverzögerten, von Behinderung bedrohten und behinderten Kindern von der Geburt bis zum Schuleintritt.

Frühförderung erfolgt als „Komplexleistung“. Sie umfasst heilpädägogisch-psychologische und medizinisch-therapeutische Leistungen aus einer Hand.
Die Frühförderung kann entweder als mobiler Dienst in Anspruch genommen werden (zu Hause oder im Kindergarten) oder ambulant (in der interdisziplinären Frühförderstelle).
Dieses Angebot ist für die Familien freiwillig und kostenlos und wird über Bezirke und Krankenkassen finanziert.

Weitere Angebote

Weitere Förder- und Therapiemöglichkeiten

Zusätzliche frühe Förder- und Therapiemöglichkeiten, sind zum Beispiel PEKiP, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie/ Motopädagogik, Psychomotorik und therapeutisches Reiten.

Diese verschiedenen Förder- und Therapiemöglichkeiten möchten wir Ihnen kurz vorstellen. Entsprechende Adressen entnehmen Sie bitte den Onlinequellen oder befragen Sie die Selbsthilfegruppe, Kinderärzte oder eine Betreuungsperson Ihres Vertrauens nach entsprechenden Erfahrungen.

PEKiP: Prager-Eltern-Kind Programm

PEKiP will Eltern und ihr Baby im ersten Lebensjahr unterstützen und begleiten. Die Säuglinge sollen Anregungen zur Eigenaktivität, entsprechend dem jeweiligen Entwicklungsstand und dem Interesse des Kindes, erhalten. Da sich PEKiP an den Bedürfnissen und Kompetenzen der Kinder orientiert, können sowohl Frühgeborene als auch Babys mit einer Entwicklungsverzögerung teilnehmen.

Weitere Angebote zu PEKiP finden Sie auch im Programm von Herztöne e.V.

Ergotherapie

Ergotherapie beeinflusst durch spielerische Übungen in Einzel- oder Gruppenterminen die Entwicklung des Kindes positiv. Diese Therapieform wird bei Feststellung entsprechender Störungen durch die behandelnden Ärzte verordnet (z.B. bei Bewegungsauffälligkeiten, Wahrnehmungsstörungen, Auffälligkeiten in der körperlichen und geistigen Entwicklung, Schwierigkeiten in der Grob- und Feinmotorik und bei Konzentrations- und Lernstörungen).
Die Kosten trägt die Krankenkasse.

Logopädie

Aufgabe der Logopäd*innen ist es, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen, die Schwierigkeiten haben beim Saugen, Schlucken, Kauen, Trinken oder Essen, die häufig den Speichelfluss nicht kontrollieren können, die Störungen in der Sprachentwicklung haben oder aufgrund ihrer Behinderung nicht oder nur unzureichend oder zu spät sprechen lernen.
Die Therapeut*innen stehen den Eltern beratend zur Seite und geben auch bereits im Säuglingsalter unterstützende Ratschläge zur Nahrungsaufnahme.

Bei Bestätigung einer Sprach-Störung durch die behandelnde Ärzt*in wird logopädische Behandlung verordnet die Kosten trägt die Krankenkasse.

Krankengymnastik / Physiotherapie

In der Physiotherapie wird bereits ab dem Säuglingsalter die Entwicklung motorischer Grundlagen, wie z.B. der Muskelaufbau, gefördert. Durch Anleitung der Eltern können Übungen nicht nur in der Einzeltherapiestunde, sondern auch zu Hause regelmäßig durchgeführt werden. Die Übungen sind spielerischer und trainingshafter Natur. Nach Diagnostik, Befunderhebung und Überweisung durch die KinderärztIn wird ein entsprechendes, individuell abgestimmtes Training zur entwickelt. Die Kosten trägt nach Verordnung die Krankenkasse.

Motopädagogik / Psychomotorik

In der Motopädagogik/ Psychomotorik werden Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt. Es handelt sich dabei um eine ganzheitliche Entwicklungsförderung, die individuell auf eine Gruppe von Kindern ausgerichtet ist und ohne Leistungsdruck stattfindet. Ziel der Förderung ist, Selbstkompetenz (Erfahrungen mit dem eigenen Körper), Sozialkompetenz (Erfahrungen im Miteinander) und Sachkompetenz (Auseinandersetzung mit Materialien) der Kinder anzuregen.

Bei dieser Therapieform sind besonders Kinder angesprochen, die im sozialen, motorischen oder sprachlichen Bereich Auffälligkeiten zeigen: zum Beispiel Bewegungsmuffel, bewegungsüberaktive, ängstliche und unsichere Kinder, Kinder mit Sprachauffälligkeiten, mit Lern- und Verhaltensschwierigkeiten.

Weitere Informationen zu dieser Therapieform finden Sie online.

Therapeutisches Reiten

Überzeugende Erfahrungen und wissenschaftliche Befunde sprechen dafür, das Pferd als Helfer und Mittler im Bereich der Medizin, der Pädagogik und Psychologie sowie im Sport einzusetzen und damit kranken und behinderten Menschen entscheidende Lebenshilfen zu geben. Beim therapeutischen Reiten unterscheidet man drei Sparten:

Hippotherapie ist Krankengymnastik auf dem Pferd. Sie wird von der ÄrztIn verordnet. Das Pferd überträgt in der Gangart Schritt Bewegungsimpulse auf das Kind, die dem menschlichen Gangbild entsprechen. Hoch-, Tief- und Rotationsbewegungen des Pferderückens wirken in einer ganz direkten Weise auf das Kind und behandeln damit eine ganze Reihe von Bewegungsstörungen.

Heilpädagogisches Voltigieren wirkt positiv auf Verhaltensprobleme, Psychomotorik und Psyche von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Reiten als Sport für Behinderte fördert die Gesamtpersönlichkeit und trägt bei zur Erhaltung der Gesundheit, zur Freizeitgestaltung, zur sozialen Integration und Rehabilitation. Alle Formen des Reitens sind für sportfähige, behinderte Menschen möglich, gegebenenfalls mit speziellen Hilfsmitteln. Beim Reiten als Sport für behinderte Menschen bietet das Pferd unter Anleitung eines speziell dafür ausgebildeten Reitlehrenden die Möglichkeit, Sport zu treiben – auch in Gemeinschaft mit nicht behinderten Reitenden.

Weitere Informationen zu dieser Therapieform gibt der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte VKM-Regensburg im Internet über vkm-regensburg.de.